Die Auslöser einer Krise sind vielfältig und es kann sie jeden ereilen. Es bedarf oft umgehend der Hilfe einer außenstehenden unbeteiligten Person, die sie zunächst stützt, angrenzend unterstützt, um die Belastungen behutsam und dennoch bewegt schrittweise zu bewältigen.

Kennzeichnend könnte dafür das Gefühl stehen, `dass einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird´ oder ´dass man mit dem Rücken zur Wand steht´ und/oder man am liebsten ´Aufschreien` und ´Weglaufen´ möchte. Das seelische Ungleichgewicht bewirkt circa bis zu 6 Wochen eine größere psychische Verletzlichkeit, diese kann über einen gewissen Zeitraum auch noch andauern oder in eine krankhafte psychische Störung übergehen.

Nicht nur hier greift die Beratung oder Therapie und es gilt mit allen Bewältigungskapazitäten die Krise entgegen einer drohenden Chronifizierung zu meistern. Das Vollbild einer Krise wird oftmals mit rat-, orientierungslos, mit indirekten Äußerungen des Selbstwertverlustes, dem resignierenden Verhalten und dem Gefühl des Versagens beantwortet. Häufig beobachten dann zunächst außenstehende Personen ziellose Aktivitäten und eine wahrnehmbare Abwesenheit der Betroffenen.

Die Krise bietet, wenn auch ungewollt, zugleich eine Chance der Neuorientierung und so gesehen ist sie keine krankhafte Störung, sondern eine Übergangszeit mit der Bedeutung sich neu auszurichten, zu wandeln, sich zu verändern.

Kriseninterventionen beinhalten Maßnahmen zur Erstbewältigung für Betroffene:

  • präventive Maßnahmen zur akuten Entlastung menschlicher Grundbedürfnisse
  • stabilisierende Maßnahmen zur Reduzierung von Stressreaktionen
  • aktivierende Maßnahmen zur Steigerung der körpereigenen Ressourcen

Sie zielen, im Rahmen einer professionellen Distanz, unter einem akzeptierenden, respektvollen, einfühlenden Verstehen und sicherheitsvermittelnden und sicherheitsgebenden Halt darauf ab, dass Betroffene schnellst möglichst ihre selbstständige Handlungsfähigkeit wiedererlangen.

Psychische Krisen lassen sich grob unterscheiden:

  • Traumatische Krisen kennzeichnen eine außergewöhnliche gemachte Erfahrung. Dabei wird das Informationsverarbeitungssystem beim Menschen überflutet, vor dem die Person weder fliehen noch dagegen ankämpfen kann. Die psychische Existenz, die soziale Identität und Sicherheit und /oder die grundsätzlichen elementaren Bedürfnisse werden dabei bedroht (weiteres unter Traumatherapie).
  • Entwicklungsgeschichtliche Veränderungskrisen werden durch veränderte Lebensumstände ausgelöst, wie z. B. Umzug, veränderte Arbeitsanforderungen, Heirat, Schwangerschaft, Kinder bekommen oder altersgerechter Auszug der Kinder, altersgerechte Rentenzeit etc.

Was eine Krise ist, erklärt sich für mich per Definition der belasteten Person, die sich im Moment vollkommen überfordert fühlt.